Händewaschen im Fluss mit Mylly

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Wieso waschen wir uns eigentlich?

Wir erklären, wieso es Sinn macht Naturseife zu verwenden und gehen dem ganzen Seifen-, Duschgel- und Shampoo-Dschungel auf den Grund.

Seifen und ihre Unterschiede

Auch wenn diese Frage sehr banal klingt, scheinen wir leider doch oft zu vergessen, wieso wir uns überhaupt waschen und was im Umkehrschluss die besten Mittel zur Reinigung von Haut und Haar sind. Okay, wir möchten sauber werden, vielleicht sogar noch gepflegt werden, nicht mehr riechen und auch noch gut duften. Aber was ist es denn, was wir abwaschen möchten?

Das beschränkt sich zum Großteil auf zwei Dinge:

Wasserlösliche Substanzen wie Staub, Schweiß und Dreck sowie nicht wasserlösliche Substanzen wie etwa Fette auf unserer Haut oder die überschüssige Talgproduktion unserer Poren.
Und genau dafür verwenden wir seit Jahrtausenden Seife. Die in der Seife enthaltenen Tenside spalten Fette auf und verringern die Oberflächenspannung von Wasser, sodass Fette mit Wasser vermischt werden können. Das Wasser vermengt sich mit den Fetten und der Dreck kann vom Körper abgespült werden. Wir waschen all die ungewünschten Bakterien und Partikel, welche sich mit unserem natürlichen Talg der Haut verkleben, ab, sind anschließend sauber und riechen auch nicht mehr. Denn unser Schweiß riecht per se nicht. Erst die auf unserer Haut lebenden Bakterien bauen die natürlich vorkommenden Stoffe in Enzyme um, die wiederum für den Geruch verantwortlich sind.

Und damit haben wir auch schon die Antwort auf unsere Frage:

Wir benötigen Tenside, um uns zu reinigen. Genau hier scheidet sich jedoch die Spreu vom Weizen, denn bei der Art der Tenside, den Inhaltsstoffen und der Qualität von Seifen gibt es sehr große Unterschiede und demnach auch große Auswirkungen auf Mensch und Natur.

Tenside können durch Verseifung von nachwachsenden Rohstoffen entstehen oder auch künstlich erzeugt werden. Dabei unterscheiden sie sich in der Abbauarbeit der Produkte und auch in der Aggressivität der Waschtenside.

Die meisten Shampoos und Duschgele bestehen mittlerweile zum großen Teil aus künstlichen hergestellten Tensiden und enthalten häufig beigesetztes Mikroplastik. Tenside sind der Teil, der die Reinigungsleistung bestimmt und das enthaltene Mikroplastik bestimmt meist die Konsistenz, die Optik, den Schaum oder dient als Bindemittel für andere Stoffe. Selbst die beliebten Biomarken können künstliche Tenside und Mikroplastik enthalten und genau hier beginnen die Probleme.

Denn einmal Plastik, immer Plastik! Auch wenn es ein ganz praktischer Rohstoff ist, das primäre Mikroplastik hält sich für immer. Plastik ist biologisch gesehen „inert“, was bedeutet, dass es anstatt biologisch abgebaut zu werden, kontinuierlich in kleinere Partikel zerfällt, aber nie vollständig abgebaut werden kann. Es bleibt also in unserer Umwelt, wenn wir es einmal erzeugt haben. Und dabei ist Mikroplastik noch viel problematischer, denn es ist bereits so klein, dass wir es nicht mehr aufsammeln können und es landet überall [1]. In der Nahrung, im Meer und auf unserem größten Organ, unsere Haut. Viele werden jetzt denken: „Klar, wenn das Shampoo schimmert oder glitzert, kann das nicht natürlich oder gut sein.“ Und da habt ihr recht. Ja, das ist Plastik und es glitzert auch noch, nachdem es in der Kläranlage war! Wenn es jedoch an der Optik allein erkennbar wäre, wäre es nicht so problematisch. Für uns als Verbraucher ist es nahezu unmöglich, alle Inhaltsstoffe beim Namen zu kennen, diese einzuordnen und sich in allem auszukennen, was wo welchen Schaden erzeugt.  

All diese Kunststoffe benötigen wiederum eine stärkere Reinigungsleistung, um auf Haut und Haar entfernt werden zu können. Dies wird oft mit aggressiveren Tensiden ausgeglichen. In Shampoos ist dieser Effekt am größten: Viele Silikone und Wachse müssen mit immer stärkeren Waschtensiden ausgeglichen werden.

Wieso also diesen großen Umweg fahren, wenn wir uns doch nur reinigen wollen?

Milde natürliche Tenside reichen vollkommen aus. Eine Naturseife zeichnet sich dadurch aus, dass sie aus verseiften Ölen und Fetten besteht. Bei dem Verseifungsprozess wird natürlichen Ölen hierfür Natronlauge zugegeben. Natronlauge gibt etwa Laugenbrezeln und -brötchen den typischen Geschmack und die dunkle Farbe. Je hochwertiger die Öle, desto hochwertiger ist demnach auch die Naturseife. Eines der hochwertigsten Öle zum Verseifen ist Kokosöl. Es zeichnet sich durch eine starke Schaumbildung aus und wird deshalb in teuren Rasierseifen verwendet. Auch unsere Basis besteht neben Olivenöl aus Kokosöl und ist durch seine starke Schaumbildung sogar salzwassergeeignet. Dabei verzichten wir vollständig auf tierische Produkte und haben eine Seifenbasis, welche leicht biologisch abbaubar ist. Die linearen Kohlenstoffketten aus natürlichen Tensiden können innerhalb von 12-24 Stunden vollständig abgebaut werden. Konserviert sind unsere Seifen übrigens mit Zitronensaft. Und das finden wir genial!


Lohnt es sich für das Haare- und Körperwaschen auf Naturseife umzusteigen?

Wir sagen: „Ja, auf jeden Fall!“. Im Folgenden könnt ihr lesen, wieso.

Umweltschutz durch Naturseife - Gesunder Wald
Naturseifen sind besser für die Umwelt

Zugegebenermaßen, Shampoos mit künstlichen Tensiden und Mikroplastik sind günstiger und schäumen schneller auf. Das liegt aber daran, dass (leider) Plastik und andere synthetische Inhaltsstoffe so unfassbar günstig geworden sind. Tenside chemisch herzustellen ist viel weniger zeitaufwendig, als Naturöle zu verseifen. Ob der Verbraucher so ein Produkt vom Markt gefordert hat oder die Unternehmen den Kunden langsam dorthin erzogen haben, bleibt offen. Fakt ist allerdings, dass die Herstellung der Seifenprodukte immer günstiger geworden ist und der Gewinn der Firmen immer größer. Jedoch ist es mit dem Preis an der Gesamtpackung leider nicht abgeglichen. Wir werden in Zukunft noch mal in die Tasche greifen müssen für die langfristig entstehenden Umweltfolgeschäden, die durch diese Produkte entstehen und dabei kann niemand genau vorhersagen, wie hoch dieser Preis sein wird bzw. wie der Schaden „bezahlt“ oder wieder ausgeglichen werden soll. Mikroplastik befindet sich bereits in unserem Grundwasser, in unseren Körpern und in unserer Nahrung. Selbst in der Antarktis konnte nun Mikroplastik nachgewiesen werden [2]!  Dabei ist noch nicht abschließend erforscht, wie schädlich die unterschiedlichen Stoffe für uns sind.
Naturseifen werden hingegen vollständig und ohne Rückstände in der Natur abgebaut. Wir können diese also mit bestem Gewissen Zuhause und sogar in der Natur verwenden.

Gesunde Haut durch Naturseife
Naturseifen sind besser für Deine Haut

Hochwertige Öle pflegen nicht nur Deine Haut langfristig besser, sondern der natürlich erhöhte pH-Wert der Seife sorgt auch für einen Abtransport von unerwünschten und schädlich Bakterien auf der Haut [3]. Aufgrund der wenigen und natürlichen Inhaltsstoffe sind sie auch sehr gut für Allergiker geeignet [4]. Zusätzlich dazu verzichten wir auf jede Form von PEG-Derivaten, welche als krebserregend eingestuft werden, aber oft als Emulgatoren eingesetzt werden. Diese Emulgatoren werden eingesetzt, um die vermengten Inhaltsstoffe besser miteinander verbinden zu können. Für die Konservierung unserer Produkte verzichten wir auf Parabene, da diese hormonelle Aktivierungseigenschaften haben und gerade im Brust- und Achselbereich vermieden werden sollen. Wir verwenden zur Konservierung ausschließlich Zitronensäure.

Gesunde Haare mit Naturseife
Naturseifen sind besser für Deine Haare

Was ist der Unterschied zwischen Shampoo, festem Shampoo und Haarseife?

Shampoos enthalten allerlei Wachse und Silikone, um die Haare mit einer Art „Film“ zu umhüllen. Dabei kann dieser „Film“ je nach Werbeversprechen und Inhaltsstoffen verschiedene Optiken, Viskositäten und Eigenschaften annehmen. Um dieses Verkleben der Haare auszugleichen, müssen stärkere Waschtenside eingesetzt werden, welches die Haare schädigen kann. Das löst einen Kreislauf aus. Angegriffene Haare benötigen mehr Strukturausgleich. Wir haben das Gefühl, es geht nicht mehr ohne.

Festes Shampoo bezeichnet dabei erst einmal dasselbe Produkt in einer anderen Form. Festem Shampoo wird für die trockene Konsistenz meist Stärke zugesetzt, enthält weniger Wasser, unterscheidet sich in den sonstigen Inhaltsstoffen aber leider nicht.

Shampoos, egal ob in flüssiger oder fester Form, sind oft mit Plastik in Form von Silikonen bepackt. Diese kleben an der Haaroberfläche und sorgen dafür, dass Haare eine glatte Oberfläche und Glanz haben. Jedoch ist dieser Effekt nur kurzfristig. Das Haar selbst besteht grundsätzlich aus abgestorbenen Zellen, welche den in großen Werbekampagnen beworbenen Nährstoffmangel der Haare unglaubwürdig macht. Die hinzugefügten Zusatzstoffe führen zu einer verklebten Kopfhaut und das wiederum führt zu schnellerer Verfettung, kann Juckreiz erzeugen und führt in vielen Fällen auch zu Schuppenbildung. Beim Ausspülen spült es alle Inhaltsstoffe über den gesamten Körper und kann auf der Haut vor allem im Schulter- und Nackenbereich zu Pickeln führen.

Das passiert mit Natur- bzw. Haarseife nicht. Da sich die Stoffe mehrere Wochen halten können und diese sich erst wieder lösen müssen, erfordert der Wechsel etwas Geduld. Denn die Rückstände des alten Shampoos sind hartnäckig. Es lohnt sich jedoch, aus dem Kreislauf auszubrechen. Eine gesunde Kopfhaut und unverklebte Haarstruktur fühlt sich nicht nur besser an, sondern sieht auch besser aus.

Falls Du wissen willst, wie man Naturseife an den Haaren am besten verwendet und Du nicht weißt, wie der Umstellprozess aussehen soll, einfach hier entlang! Wir haben für dich eine Anleitung geschrieben, um es Dir so leicht wie möglich zu machen!

 

Quellen:

[1] https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/verrottet-plastik-gar-nicht-nur-sehr-langsam

[2] https://www.canterbury.ac.nz/news/2022/first-evidence-of-microplastics-in-antarctic-snow.html

[3] https://www.infektionsschutz.de/haendewaschen/

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Seife#Seifenherstellung

 

 


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